
Vietnam ist ein faszinierendes Reiseziel, das mit seiner landschaftlichen Vielfalt, kulturellen Tiefe und herzlichen Gastfreundschaft beeindruckt. Besonders die berühmten Reisfelder im Norden des Landes haben mich schon vor meiner Ankunft neugierig gemacht. Diese malerischen Landschaften sind nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch Orte, an denen Begegnungen mit den freundlichen Einheimischen unvergessliche Momente schaffen.
Dank der gut ausgebauten Infrastruktur lässt sich Vietnam bequem bereisen. Ein überraschendes Highlight war für mich, wie die Menschen in den Reisfeldern sich selbst Englisch beigebracht haben – nicht durch formale Bildung, sondern durch den Austausch mit Touristen. Diese kleinen Dörfer zeigen, wie Tourismus, trotz all seiner Herausforderungen, Verbindungen zwischen Kulturen schaffen kann.
In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über meine Route durch Vietnam, die schönsten Reiseziele, praktische Tipps zu Fortbewegung und Unterkünften sowie alles, was ihr wissen müsst, um eure eigene Vietnam-Reise zu planen.




In der lebhaften Hauptstadt Vietnams, haben wir die faszinierende Altstadt erkundet, die von engen Gassen und geschäftigen Märkten geprägt ist. Besonders beeindruckend war der Besuch der „Train Street“, wo wir das Schauspiel des vorbeifahrenden Zuges live erleben konnten – man kennt dieses typische Bild, auf dem der Zug um die Ecke der schmalen Gasse gebogen kommt. Der Zugang zur Train Street ist wegen Polizeikontrollen nicht ganz trivial, aber möglich, wenn ihr Euch von einem Barbesitzer reinbringen lasst. Nicht nur die Night Markets boten eine aufregende Atmosphäre, in der wir die lokale Kultur hautnah erleben konnten, sondern auch die zahlreichen Straßenrestaurants, die das günstigste Bier der Welt, Bia Hoi, ausschenken.
Sapa, bekannt für seine atemberaubenden Reisfelder, bot uns ein authentisches Erlebnis in einem Homestay außerhalb der Stadt. Das Übernachten bei einer einheimischen Familie mitten in den Reisfeldern war ein echtes Highlight. Abends genossen wir gemeinsame Mahlzeiten und nahmen an Trekkingtouren teil, die uns durch die labyrinthartigen Reisfelder führten, in denen man ganz tolle Menschen kennengelernt hat! Außerdem wurden wir immer wieder von Büffeln begrüßt, die für das Pflügen der Reisfelder verantwortlich sind.
Sapa selbst war nachts eher eine leuchtende Mischung aus Las Vegas und modernen Touristenorten, während die Umgebung von Sapa mit ihrer unberührten Natur und den traditionellen Dörfern zu überzeugen wusste.
Cat Ba Island, als weniger touristische Alternative zur Halong-Bucht bekannt, beeindruckte uns mit seiner schönen Lan Ha Bay. Obwohl wir keinen direkten Vergleich zur Halong-Bucht ziehen konnten, war die Bootstour durch die Floating Villages und die malerischen Buchten ein echtes Highlight. Zwischendurch konnten wir auch mal vom Boot ins Wasser springen, die Unterwasserwelt erkunden und bis zu menschenleeren Stränden schwimmen. Mit dem Roller erkundeten wir die Insel, besichtigten den Hospital Cave, einen Tempel und einige kleine Dörfer. Klassische Aktivität ist auch ein Besuch im Nationalpark und dem Aussichtspunkt Fort Cannon. Die haben wir uns gespart und stattdessen zur Abwechslung mal die Füße hochgelegt.
In Ninh Binh erlebten wir zwei eindrucksvolle Bootsfahrten in Trang An und Tam Coc. Beide Touren boten uns eine entspannte Möglichkeit, die Landschaft ohne die üblichen Touristengruppen zu genießen. Empfehlenswert ist hier die Touren entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag zu machen. So haben wir es gemacht, um die Tagestouristen aus Hanoi zu umgehen.
Die Mua Caves und die Bich Dong Pagoda rundeten unseren Aufenthalt ab und boten faszinierende Einblicke in die natürliche Schönheit und historische Bedeutung der Region. Aus kulinarischer Perspektive konnte ich mich hier besonders an Bananenpfannkuchen und Phở erfreuen!
Hoi An, bekannt für seine charmanten Laternen und historischen Gassen, bot eine entspannte Atmosphäre, die perfekt zum Schlendern und Entspannen einlud. Leider wurden wir bei unserem Besuch durch ein starkes Unwetter überrascht, das die Straßen unter Wasser setzte. So haben wir die Zeit in einem Laternenbastelkurs und einem Kochkurs genutzt, die wir beide über unser Hostel gebucht hatten. Während der Laternenbastelkurs von einer einheimischen Familie geleitet wurde und einfach nur überragend war, erwies sich der Kochkurs als sehr touristisch und weniger lehrreich als erhofft. In Hoi An besuchten wir vermutlich die meisten lokalen Märkte und konnten hier das ein oder andere lokale Gericht testen, die alle sehr überzeugten.
Bekannt ist Vietnam auch für seine Floating Villages auf dem Mekong Delta. Um den Touristenmassen zu entgehen sind wir ab dem näher gelegenen Ort Can Tho gestartet. Unsere Bootsfahrt startete um 4 Uhr morgens, die uns zum Sonnenaufgang zu den lebhaften Märkten auf dem Wasser führte. Ein ziemlich cooles Erlebnis, das für uns allerdings nur noch wenig mit Authentizität zu tun hatte. Wir hatten den Eindruck, dass der Markt nur noch für Touristen erhalten wird, da sich der Handel in den letzten Jahren vom Wasser auf die Straßen bewegt hat. Can Tho selbst hatte für uns keinen besonderen Reiz, sodass wir diese Station im nach hinein auslassen würden. Hier habe ich auch das erste Mal Durian probiert und bei diesem einzigen Mal ist es auch geblieben!
Ho Chi Minh Stadt, ehemals Saigon, ist eine sehr stark historisch geprägt Stadt. Hier besuchten wir das Kriegsopfermuseum, das einen tiefen Einblick in die turbulente Geschichte Vietnams gab. Viele besuchen hier auch die Cu-Chi Tunnel, die wir allerdings ausließen, da die Eindrücke im Museum bereits sehr intensiv gewesen sind. Chinatown, die vielen, modernen, schönen Cafés und eine Erkundungstour durch den lokalen Supermarkt rundeten unseren Aufenthalt ab und gaben uns einen letzten Eindruck von Vietnams lebendiger Kultur.
Während unserer Reise in Vietnam haben wir vor allem Nachtbusse, Züge, einen Flug und hin und wieder den Roller genutzt. Die Nachtbusse erwiesen sich als sehr praktische und überraschend komfortable Option, mit Liegeabteilen, die Privatsphäre bieten. Ich konnte dort immer gut schlafen. Die Züge hingegen fand ich persönlich weniger komfortabel: teurer als Busse, laut und wackelig, sodass ich dort kaum Schlaf fand. Für die Strecke von Da Nang nach Can Tho haben wir einen Flug genommen. Weniger nachhaltig, wenn die Zeit aber sehr begrenzt ist, ist es deutlich schneller, als den Bus zu nehmen. Außerhalb der großen Städte mieteten wir oft einen Roller, was sehr viel Freiheit und Flexibilität bot. Alternativ war für kürzere Strecken Grab eine praktische und günstige Alternative.
Die Bus- und Zugfahrten buchten wir alle über 12go.asia und können die Plattform uneingeschränkt weiterempfehlen. Roller mieteten wir direkt vor Ort, oft in den Hostels und Grab buchten wir über die offizielle App.
Bargeld ist unerlässlich, besonders für Street Food – beim Abheben auf die Gebühren achten.
Visa-on-Arrival ist unkompliziert, Ausreiseticket bereithalten, auch wenn es selten kontrolliert wird.
Ideale Reisezeit ist von Februar bis April. Wir waren im Oktober da und hatten top Wetter!
In Städten klappt Englisch gut, in ländlichen Gebieten helfen Hände, Füße und Google Übersetzer.








Wir verbrachten drei Wochen in Vietnam, was für eine umfassende Erkundung des Landes, insbesondere wenn man Nachtbusse nutzt, ausreichte. Zentralvietnam haben wir allerdings größtenteils ausgelassen. Um alle Highlights und Regionen gründlich zu erleben und sich nicht gehetzt zu fühlen, empfehle ich eine Aufenthaltsdauer von 4-5 Wochen.
Diese Unterkünfte sind mir besonders hängen geblieben und würde ich noch einmal besuchen:
Sapa: Mekhoo & Zizi Sapa Homestay, Hau Thao Village, Sa Pa, Vietnam (hier). Kostenpunkt 2€ pro Person pro Nacht.
Cat Ba: SECRET GARDEN CAT BA, 169-171 Núi Ngọc, Cát Bà,Hải Phòng, Việt Nam, Cat Ba, Vietnam (hier). Kostenpunkt: 5€ pro Person pro Nacht.
Hoi An: Wanderlust, Hàm Rồng, Thành phố Hội An, Vietnam (hier). Kostenpunkt: 7€ pro Person pro Nacht
Vietnam bietet eine beeindruckende Vielfalt an Erlebnissen, von den spektakulären Reisfeldern in Sapa bis hin zu den lebhaften Straßen von Ho Chi Minh Stadt. Die Reisezeit von drei Wochen war zwar knapp, ermöglichte aber einen soliden Überblick über das Land. Wer mehr Zeit hat, sollte idealerweise 4-5 Wochen einplanen, um die unterschiedlichen Regionen in Ruhe zu erkunden. Die Kombination aus abwechslungsreicher Landschaft, reicher Kultur und gutem Essen macht Vietnam zu einem faszinierenden Reiseziel. Trotz der Herausforderungen, wie der teureren Zugfahrt oder der Sprachbarriere in ländlichen Gebieten, ist Vietnam eine Reise wert, die sowohl Abenteuerlustige als auch Kulturliebhaber begeistert.